"Alle sollen eins sein..." (Joh 17,21) "Diese Einheit schließt niemanden aus und lässt die Unterschiedlichkeit zur gegenseitigen Bereicherung werden." (Chiara Lubich).
Das Bemühen um Einheit und Geschwisterlichkeit bekommt in der Geschichte der Fokolar-Bewegung einen immer weiteren Horizont: vom Engagement innerhalb der katholischen Kirche, in der sie entstanden ist, über den lebendigen Austausch unter den verschiedenen christlichen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften, bis hin zum Dialog unter Angehörigen verschiedener Weltreligionen sowie mit Menschen ohne Religionszugehörigkeit. Jesus hat in seiner Bitte um Einheit niemanden ausgeschlossen. Auch die Fokolar-Bewegung trägt durch ein Zeugnis gelebten Glaubens zu einer universellen Geschwisterlichkeit bei.
Um einen aktiven Beitrag für die Einheit innerhalb der eigenen Kirche zu geben, setzen sich viele Angehörige der Fokolar-Bewegung in Pfarrgemeinderäten, Kirchenvorständen oder in der kirchlichen Jugend- und Familienarbeit ein, wie auch bei der Vorbereitung zur Erstkommunion, beim Firmunterricht, Konfirmation und Hochzeiten.
Für einen Dialog des Volkes - Die Spiritualität der Fokolar-Bewegung erreicht heute Christen aus über 300 christlichen Kirchen und Gemeinschaften. Sie finden darin entscheidende Impulse für ihr Leben und ihren Glauben und fühlen sich motiviert, die Einheit unter den Christen zu fördern und zu vertiefen.
Den ersten ökumenischen Kontakten in den 60-er Jahren mit der evangelischen Kirche folgten weitere mit der anglikanischen und der reformierten Kirche. Perspektivenreiche Begegnungen mit der orthodoxen Kirche begannen mit Patriarch Athenagoras I. von Konstantinopel.
Seit 1999 wäschst das Netzwerk christlicher Bewegungen und Gemeinschaften Miteinander für Europa. Hier engagieren sich evangelische, katholische, anglikanische, orthodoxe und freikirchliche Christen und Christinnen. Bei den Kongressen 2004 und 2007 in Stuttgart sowie 2012 in Brüssel wurde das große, gemeinsame Potenzial sichtbar. Im Juli 2016 versammelten sich zig-tausende Menschen verschiedenster christlicher Kirchen in München zur Kundgebung auf dem Stachusplatz.
Über 30.000 Angehörige nicht christlicher Religionen engagieren sich in der Fokolar-Bewegung. Geistliche Grundlage für diesen Dialog ist die „Goldene Regel“, die sich in ähnlicher Form in nahezu allen Religionen findet: „Was du dir von den anderen erwartest, das tu auch ihnen“. (cf Mt 7,12)
Begegnungen mit herausragenden Persönlichkeiten der buddhistischen Bewegung Rissho Koseikai, des thailändischen Buddhismus ebenso wie der afro-amerikanischen Black Muslims oder der gandhianisch-hinduistischen Bewegung Shanti Ashram folgten unterschiedlichen Dialoginitiativen.
Seit den 90-er Jahren gibt es einen regen Austausch mit Juden. Symposien dienen der Überwindung von Vorurteilen und dem fruchtbaren Austausch.
In Österreich finden Begegnungen mit Muslimen in Linz, Wien und Innsbruck statt.
In Hall/Tirol bringt der Interkulturelle Frauentreff Einheimische und Migrantinnen zusammen.
In Tlemcen (Algerien), der internationalen Hauptstadt für islamische Kultur 2011/2012, ist eines der Zentren der Fokolar-Bewegung in Nordafrika, wo die Mehrheit der Angehörigen der Bewegung muslimischen Glaubens ist.
Die Goldene Regel als Basis - Eine Begegnung zwischen Menschen unterschiedlicher Weltanschauungen erweist sich immer dann als positiv und fruchtbar, wenn die Basis des Dialogs gesichert ist: die Achtung und der Respekt für den Menschen. Das Ziel: durch Frieden, Gerechtigkeit, Solidarität, Freiheit und Achtung der Menschenwürde einen Beitrag zur Einheit der Menschheitsfamilie geben. Seit den 90-er Jahren konkretisiert sich der Dialog zwischen Christen und Menschen nicht-religiöser Weltanschauung in der Fokolar-Bewegung weltweit in zahlreichen sozialen und humanitären Initiativen.
Auf der Suche nach neuen kulturellen Paradigmen in einer globalisierten Welt kann auch die Spiritualität der Einheit einen Beitrag leisten.
Netzwerke eröffnen Foren des Dialogs und der Zusammenarbeit: Lehrende, Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen und im Bereich Umweltschutz Tätige haben sich zum Netzwerk EcoOne zusammen geschlossen.
Im Rahmen der Arbeitsgruppe EdU fand 2012 in Wien die dritte Pädagogische Tagung unter dem Titel Beziehungskultur in der Pädagogik statt.
Sportmeet steht für einen Sport, der Menschen und Ideen in Bewegung setzt. In Österreich wurde mit Kindern und Jugendlichen das Projekt Sports4Peace entwickelt - eine sportpädagigische Initiative, die soziale Kompetenzen und Teamarbeit im Sport in den Vordergrund stellt und weltweit Verbreitung befunden hat.