Begegnung der Fokolar-Gemeinschaft im Bistum St.Gallen mit Bischof Markus Büchel
St.Gallen/Schweiz: „Ihr lebt das, was die Kirche zusammenhält, euer spirituelles Leben ist sehr stark auf die Einheit ausgerichtet. Dabei seid ihr offen für alle Menschen. Ihr seid Bewegung, in Bewegung, da gibt es viel Leben und Zeugnis. Ihr seid die Laien-Apostel in der Kirche heute!“
Bischof Markus Büchel sprach im Rahmen einer Veranstaltung vor 40 Mitgliedern und Freunden der Fokolar-Bewegung im Bistum St.Gallen. Die Begegnung fand am Montagabend, 7. November, im DomZentrum auf Einladung der Gemeinschaft vor Ort im Raum St.Gallen statt.
Alles kann Gebet werden
Am Beginn des festlichen Anlasses stand ein geistlicher Impuls aus einem Referat der Präsidentin der Fokolar-Bewegung, Margaret Karram. Aus eigenem Erleben in den Herausforderungen des Werkes heute, betont sie die Wichtigkeit des Innehaltens, der Verankerung in Gott, der Liebe zum Gebet. Bischof Markus nahm im Lauf des Abends Bezug darauf: „Ich fühle mich bestärkt durch die Worte: „Unser ganzes Leben soll Gebet sein.“ In einem arbeitsreichen Tag bleibe oft wenig Zeit für das ausdrückliche Beten. Doch die Beziehung zu Gott in allen Tätigkeiten, Aufgaben und Problemen sei letztlich der tragende Grund, „damit wir beten und lieben können ohne Unterlass“.
„Gott braucht uns“
Die Erfahrungen und Zeugnisse aus den Lokal-Gemeinschaften der Fokolar-Bewegung in Eschenbach und St.Gallen machten eines deutlich: „Hoffnung ist dort, wo Menschen das Evangelium leben, sei es in der Pfarrei, in der Nachbarschaft, im Einsatz für Flüchtlinge, im Miteinander verschiedener geistlicher Bewegungen und in Kooperation mit der Kirche.“ Bischof Markus zeigte sich erfreut, wie engagiert Gemeinschaft unter allen aufgebaut, Nächstenliebe verwirklicht wird. „Auch für mich ist Nähe zu den Menschen, Offenheit für Begegnungen zentrales Anliegen, eine bevorzugte Weise, Bischof mit und für alle zu sein.“
Auf die Frage, welche Vision er für die Kirche und die Menschheit habe, sagte Markus Büchel: „Heute leben wir in einer grossen Wendephase; es braucht weniger Strukturen und mehr Erfahrungen, um authentisch Kirche zu sein!“ Die drei Enzykliken von Papst Franziskus: „Die Freude des Evangeliums“, „Laudato sì“, „Fratelli tutti“ sowie das postsynodale Schreiben „Amoris laetitia“ (Die Freude der Liebe) seien wegweisend für die Kirche auf dem Weg in die Zukunft. Er ermutigte alle, sich für Gerechtigkeit und Frieden einzusetzen: „Gott braucht uns für das Kommen seines Reiches in der Welt. Leben wir mit Gott in uns und unter uns!“
Das Markenzeichen des Bischofs
„Bischof Markus ist ganz offen für den Synodalen Prozess, er hält Ausschau nach neuen Aufbrüchen. Das ist sein Markenzeichen“, konstatierte ein Teilnehmer im Anschluss an den Begegnungsabend. „Wir haben Stunden mit Jesus in der Mitte erlebt, Bischof Markus hat uns sein Herz geöffnet“, so ein Fokolar-Priester.“ Ein weiteres Echo: „Vielleicht könnte man den aussergewöhnlichen Abend mit Bischof Markus so zusammenfassen: Tiefe, beglückende Erfahrung von „communio“ (Gemeinschaft) im Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils.“ Manche drückten es auch so aus: „Wir erlebten ‚Familie‘ mit Jesus in der Mitte, der uns aufträgt, mitten in einer zerrissenen Welt, Zeichen der Einheit zu sein.“