Auch Kinder und Jugendliche aus Zürich und dem Tessin haben in der «Woche der geeinten Welt» ihr Engagement sichtbar gemacht.
Nach Tagen mit grauem Himmel und viel Regen empfing am Sonntagmorgen, 2. Mai, zur Freude aller ein strahlender Sonnenschein 15 Tessiner Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg zur Passhöhe des Grossen St. Bernhard. Die Älteren nahmen einen anspruchsvollen Aufstieg in Angriff, während die Kleineren einen einfacheren Weg zurücklegten. Diese Wanderung war Teil des weltweiten «Run4unity», einer Stafette von Kindern, die damit ihr Engagement für eine geeinte Welt zeigen. Oben angekommen, stellten die Tessiner Kinder ein langes Banner mit der Aufschrift “Run-4-Unity” zusammen, das aus Blättern mit von den Kindern gezeichneten Buchstaben und Kugeln bestand, um einen Videogruß an ihre Freunde in Mailand zu senden. Mit einer lebhaften Begrüßung, Freudenrufen und vielen im Wind flatternden Fähnchen gaben sie die virtuelle Stafette an ihre Freunde weiter, die am Nachmittag dran waren. Zum Picknick teilten alle, was sie mitgebracht hatten, und vertieften das Motto der Woche: «Trau dich, wage es! Misch dich ein. Kümmere dich um die, denen du begegnest.» Alle Augen leuchteten, als die 7-jährige Teresa zum Schluss aufstand und bekräftigte: «Aber wir müssen für den Frieden leben, nicht nur für eine Woche, sondern für das ganze Jahr».
Am Sonntag, 2. Mai, trafen sich Kinder aus der Schweiz und aus Benin per Zoom. Elisabeth Reusser, die acht Wochen im Fokolar von Cotenu (Hauptstadt von Benin) gelebt hatte, erzählt: «Die Kinder in Benin machten einen Run4unity im Quartier und besuchten ein Waisenhaus. Dazwischen wollten wir sie per Zoom treffen. Pünktlich 12.10 Uhr waren wir am Bildschirm. Zuerst nur wir aus der Schweiz, da bei unseren Freunden in Benin technische Schwierigkeiten auftraten. Ich hatte im Vorfeld einige Fotos und Filmchen von Erfahrungen aus Afrika erhalten. So schauten wir uns diese an. Schlussendlich hörten wir sie singen und trommeln und, oh Wunder, plötzlich sahen wir sie. Wir verstanden sie schlecht, aber die Freude war gross. Wir berichteten ihnen unsere Erfahrung mit dem Film fürs Altersheim, und sie von ihren Erlebnissen.»
Am Mittwoch, 6. Mai, war es soweit: Als Vertretung der 24 Kinder / Teens, die ein Video als «virtuellen Koffer» gedreht hatten, besuchten Ladina und Noel das Altersheim «Peter und Paul» in Zürich. Sie begrüssten die acht Anwesenden: «Wir möchten Ihnen mit diesem Film die Lebensfreude und Nähe von uns Kindern und Teenagern überbringen, diesmal Corona bedingt nicht live». Aufmerksam verfolgten die betagten Menschen das Geschehen auf der Leinwand. Mit grosser Freude klatschten sie zum Schluss und eine Frau erkundigte sich eingehend, was für ein Konzept dem Film zu Grunde liege. Noel erklärte ihr, dass sie Menschen der Risiko-Gruppe wie sie in der Pandemie nicht allein und eingeschlossen lassen wollten, sondern sie durch diesen Film «hinauszuführen in die Natur, in unsere Lebenswelt».
Hier sehen Sie das Kurzvideo (Zusammenfassung des virtuellen Koffers)
Gleichzeitig trafen sich die anderen Kinder, die wegen Corona nicht mit ins Altersheim durften, in Zürich und buken Muffins. Als die beiden vom Altersheim zurückkehrten, verteilten sie gemeinsam die Muffins in der Langstrasse von Zürich an alle, die sie hier trafen: Randständige, Einsame, Obdachlose. «Überall wurden die Muffins lächelnd und gern angenommen. Wir haben dabei in viele farbige, traurige und ernste Gesichter geschaut», erzählen die Kinder.