Vom 6.-8. Juli zeigten in Manila (Philippinen) über 6000 junge Erwachsene aus aller Welt, dass ein friedliches Zusammengehen von Religionen und Kulturen möglich ist und es sich lohnt, dafür Grenzen zu überwinden. Aus der Schweiz waren 21 Junge dabei. Der 20jährige Manuel Ledergerber schreibt:
Wir erreichen am Freitag, 5. Juli gegen 15 Uhr das World Trade Center (WTC) in Manila und ich fühle mich zurückversetzt an den Weltjugendtag 2016 in Krakau, als ich die Menschenmenge mit den verschiedensten Flaggen sehe, die miteinander schwatzen, zusammen singen und eine grosse Vorfreude ausstrahlen. Diesmal ist es die Vorfreude auf das Jugendfestival „Genfest“, das kurz darauf beginnt. Wir erleben einen bunten Mix aus Tanz, Musik und Schauspiel, aber auch persönlichen Erfahrungen. So erzählen zwei Freundinnnen, von denen eine aus Katalonien und eine aus Spanien stammt, von ihrem Einsatz für den Dialog trotz klarer Meinungsverschiedenheit im jüngsten Katalonienkonflikt. Insgesamt wurde für die 6000 Zuschauer eine internationale und dementsprechend vielseitige Show zusammengestellt. Allerdings: für eine beeindruckende Show muss ich nicht ans andere Ende der Welt reisen, die finde ich auch im Hallenstadion in Zürich. Hier jedoch ist es anders: Nach diesem Festival gehe ich nicht gleich zurück in das Hotel wie von einem Konzert nach Hause.
Beyond all Borders
Das Programm, das neben den Darbietungen im WTC auch Workshops und soziale Aktivitäten beinhaltet, möchte mehr sein. Das Genfest will ein Zeichen setzen, dass ein friedliches, ja ein freundschaftliches Zusammensein zwischen allen Kulturen und Religionen möglich ist und dass es sich lohnt, für dieses Ziel zu kämpfen, dafür „beyond all borders – über alle Grenzen“, wie das Motto lautet, zu gehen. Hinter dem Genfest steht die Jugend für eine geeinte Welt. Sie ist Teil der Fokolar-Bewegung und realisiert überall auf der Welt auch lokale Projekte zur Förderung des Friedens, zur Bekämpfung der Armut – für eine geeintere Welt.
Ergänzende Angebote
Um noch mehr in die Tiefe gehen zu können, gab es verschiedene „Pre-Genfests“ vor dem Genfest und ein grosses „Post-Genfest“ direkt im Anschluss. Waren beim „Pre-Genfest“ die Teilnehmer auf diverse Länder Süd-Ost Asiens verteilt und konnten so in die jeweiligen Kulturen eintauchen, so hatte das Postgenfest mehr den Charakter eines riesigen internationalen Jugendcamps. Eine Woche waren 900 junge Menschen in Tagaytay (2 Autostunden von Manila) und versuchten diese „geeinte Welt“ zu vertiefen und bereits umzusetzen.
Wenn man schon in Asien ist…
Viele runden das Paket, wie auch ich, mit einer persönlichen Asienreise ab. Und auf dieser finde ich während einer Wartezeit auf dem winzigen Flughafen in Dumaguete die Zeit nachzudenken, was vom Pre-, Post- und dem Genfest selbst mitnehme. Ich denke an Gespräche um drei in der Früh auf der Dachterasse unseres Hotels, ich denke an die Menschen, die ich besser kennen lernen durfte, mit denen ich auch den Kontakt nach dem Festival halten möchte und ich weiss nun mit Sicherheit, dass auch am anderen Ende der Welt, ja das an allen Ecken und Enden der Welt Jugendliche sich einsetzen für den Frieden, das Miteinander, für den Dialog. Ich bin inspiriert, es ihnen gleichzutun.
Einen ausführlichen Bericht über die drei Tage des Genfestes finden Sie hier: GENFEST2018Manila