Kritische Reflexion und Ermutigung

104 Teilnehmende sind zur Zeit für die Jahrestagung der Delegierten der Fokolar-Bewegung aus aller Welt am internationalen Fokolar-Zentrum in Castelgandolfo bei Rom versammelt.

Mit einem handgeschriebenen Gruß von Papst Franziskus überraschte Präsidentin Margaret Karram die Versammlung gleich zu Beginn. Sie hatte dem katholischen Kirchenoberhaupt zuvor einen persönlichen Brief geschrieben und ihre Bilanz nach den ersten zwei Jahren ihrer Präsidentschaft mit ihm geteilt. Er hatte sich daraufhin für die „vielen schönen Nachrichten“ bedankt, seine Nähe und sein Gebet für die Tagung versichert. „Aber betet bitte auch für mich“ hatte er gebeten.

Zwei Wochen nehmen sich die Fokolar-Verantwortlichen Zeit, um gemeinsam die Entwicklung der Bewegung im letzten Jahr zu reflektieren und zu bewerten und neue Schwerpunkte für das nächste Jahr zu setzen. „Doch vor allem geht es darum, sich wieder miteinander auf unsere geistlichen Wurzeln auszurichten, Früchte und Freude, aber auch Schwierigkeiten und Nöte miteinander zu teilen“, heißt es in den ersten Berichten, mit denen die Mitglieder und Freunde in aller Welt über die Zusammenkunft auf dem Laufenden gehalten werden.

Das spirituelle Schwerpunktthema des kommenden Jahres wird das Gebet und das geistliche Leben sein. Einen ersten Vortrag dazu hielt Margaret Karram. Weitere Impulse aus den verschiedenen christlichen Kirchen, aber auch Beiträge über Spiritualität und Gebet aus anderen religiösen Traditionen, werden im Laufe des Jahres folgen und die Grundlage für die geistliche Vertiefung der Mitglieder und Freunde weltweit sein.

Und dann wird es auf der Tagung auch sehr konkret: Es geht um Leadership im Zeichen von Synodalität und Gemeinschaft und um eine Neuorientierung und transparente Konsolidierung der geistlichen Begleitung. Ein wichtiges Thema ist außerdem die kritische Reflexion und die Bilanzen nach den Empfehlungen aus den Gutachten zur sexualisierten Gewalt und zum geistlichen Missbrauch, aber auch die Wertschätzung der kulturellen Vielfalt in Bezug auf viele konkrete Fragen des täglichen Lebens in Gesellschaft und Kirche.