Am 29./30. Januar trafen sich in Montmirail 44 VertreterInnen von Schweizer Gemeinschaften des „Miteinander für Europa“. Unter dem Thema „Komm Heiliger Geist – mach uns eins!“ tauschten sie Sorgen, Hoffnungen und Ideen aus.
Aus den Kurzberichten zur Frage „Wo wir anstehen“ kristallisierte sich die Sorge um den Nachwuchs als prominentestes Thema heraus - am deutlichsten wohl bei den evangelischen Diakonissen in Bern, die einst über 1000 Schwestern zählten, heute aber nur noch 38, mit Durchschnittsalter 80. Pater Heinrich Walter, internationaler Koordinator der Schönstatt Bewegung und Mitglied des europäischen „Miteinander“-Leitungsteams, gab als Bild die Worte von Frère Roger, Gründer von Taizé, weiter: „Wer sind wir? Eine kleine zerbrechliche Gemeinschaft, die von einer wahnwitzigen Hoffnung lebt: die Aussöhnung der Christen und aller Menschen.“ Wie soll man das aushalten? Indem man die Grenzerfahrung als normal und als Gelegenheit zum Wachsen im Glauben annehme, könne man „immer wieder aufstehen, weil wir getragen sind von einem überragenden Du.“
Nach dem Austausch über das Wirken des Heiligen Geistes in den eigenen Gemeinschaften folgten Erfahrungen über die Früchte, die aus diesem Wirken entstehen. Eindrücklich dabei die sehr persönliche Erzählung von Vineyard Bern-Leiter Matthias Bühlmann, wie eine moslemische Nachbarsfamilie stark von der einfachen Nächstenliebe aus dem Glauben berührt wurde.
Wie soll es nun weiter gehen mit dem „Miteinander“? Pater Heinrich Walter warnte davor, sich selbstzufrieden zurückzulehnen. Die Einheit sei noch nicht da, wo sie sein sollte (Joh 17,21). Und die nächste Generation müsse in die Verantwortung mit einbezogen werden. Elisabeth Reusser, Sekretärin des Miteinanders in der Schweiz, rief in Erinnerung, dass der 9. Mai als Europa-Tag sich anbiete für Veranstaltungen des Miteinanders. Bemerkenswert auch die Initiative „Auferstehung 2033“, die daran arbeitet, alle Christen in der 2000-Jahr-Feier der Auferstehung Christi zu vereinen.
Matthias Kägi