Abend zu Demenz

Wenn das Leben aus Lichtblicken besteht

„Wie gut es war Ballast abzuwerfen und mit leichtem Gepäck ins neue Leben zu reisen.“ Nicht jeder kann die Diagnose einer Demenz so akzeptieren wie Helga Rohra, selbst von dieser Krankheit betroffen und seit Jahren als „Demenz-Aktivistin“ engagiert.

Fast alle Stühle waren besetzt, als Andrea Grubauer, Neuropsychologin an der Memory Clinic im Waidspital Zürich, am 10.November 2017 im Zentrum Eckstein über das Thema „Demenz“sprach. 144’000 Menschen in der Schweiz sind an Demenz erkrankt, Tendenz steigend. Der grösste Risikofaktor sei das Alter,doch die Krankheit könne auch schon früh beginnen, so bekam z.B. Helga Rohra diese Diagnose bereits mit 54 Jahren. Auch ernährungsbedingte Mangelerscheinungen (Vitaminmangel), internistische Erkrankungen z.B. Bluthochdruck oder Hirntumor oder auch übermässiger Alkoholkonsum können Ursachen einer Demenz sein.

Die Symptome einer Demenz - Verlegen von Gegenständen, örtliche und zeitliche Orientierungsschwierigkeiten, Stimmungsschwankungen usw. - können aber auch im Zusammenhang einer leichten kognitiven Störung auftreten. Das kann der Anfang einer Demenz sein oder aber auch ein Anzeichen einer vorübergehenden Schwäche oder einer anderen Krankheit. Deshalb sei es so wichtig, eine Diagnose zu stellen. So könne man auch einen Hirntumor frühzeitig erkennen oder auch einfach nur einen Vitaminmangel, der behebbar ist.

Diagnose und Behandlung

Oft sei auch die Unsicherheit belastender als die Diagnose, dann wisse man woran man sei und müsse sich nicht mehr verstecken oder schämen. Das gäbe sowohl für die Betroffenen selber als auch für die Angehörigen oft eine Entspannung der Situation. Dann sei es möglich gezielte Massnahmen zu ergreifen, die die Lebensqualität des Betroffen en steigern können. Dinge tun, die man gerne macht, können dann stimulieren und den Lebensabend verschönern. An Ressourcen anknüpfen, dazu wurden am Schluss alle Anwesenden aufgerufen. Sich bewusst zu werden, woran man Freude hat und das schon jetzt tun. Und anderen dabei helfen, ihre Quelle der Freude zu entdecken.

GERTRAUD WACHMANN

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