Lernen aus der Zukunft

Nicht nur jungen Menschen fällt es zunehmend schwer, Entscheidungen zu treffen. Wie gelingt es, unter den vielen Möglichkeiten den Weg herauszufinden, der der eigenen Persönlichkeit entspricht und die Fähigkeiten ans Licht bringt, die es braucht, um sinnerfüllt zu leben?

Daniel Kompatscher (20) studiert Mathematik und Geschichte auf Lehramt in Innsbruck und hat sich mit anderen jungen Erwachsenen ein Wochenende Zeit genommen, um verschiedene Methoden und Modelle kennenzulernen und auszuprobieren, wie man zu guten Entscheidungen kommt. „Im Leben trifft man ja viele Entscheidungen und der Ablauf im Kopf, was da abläuft, wenn man eine Entscheidung trifft, das hat mich interessiert, darüber wollte ich mehr wissen.“  Außerdem wollte er herausfinden, wie er es schafft, einmal getroffene Entscheidungen dann auch umzusetzen. 

Ihm haben Impulse von Etienne Fréléchoz aus der Westschweiz geholfen, der sich mit verschiedenen Ansätzen intensiv beschäftigt hatte und Elemente daraus vorstellen konnte. Eine wichtige Erkenntnis daraus: Nicht jede große Entscheidung muss man aus dem Stand treffen. Es kann helfen, sie in viele kleinere Schritte herunterzubrechen und sich Schritt für Schritt vorzutasten. 

„Nicht (nur) aus Fehlern lernen, sondern herausfinden, was ich brauche, um glücklich zu sein – Lernen aus der Zukunft sozusagen“ (aus dem WaVe-Ansatz nach Prof. Alexander Kaiser)

Daniel hat gelernt, dass es manchmal gar nicht die Wahl zwischen guten oder schlechten Optionen ist, die ansteht, sondern die Entscheidung zwischen verschiedenen Wünschen und Bedürfnissen, die ihm alle wichtig sind… Der Austausch mit anderen, die vor ähnlichen Weggabelungen stehen, hat ihm dabei geholfen.

Auch Mariana Lufinha (21) lebt gerade in einer spannenden Lebensphase: Sie hat ganz frisch ein Lehramtsstudium in Wien angefangen, kann sich aber auch vorstellen, nochmal Lebensort und Berufsperspektive zu wechseln… „Was studiere ich, wo will ich leben, das sind ja wichtige Entscheidungen, da geht’s um viel!“ Die Arbeit mit dem „inneren Team“ – ein Modell des Hamburger Kommunikationspsychologen Friedemann Schulz von Thun – hat ihr dabei geholfen. „Am Ende hat es viel von dem bestätigt, was ich schon gespürt habe. Was da rauskam, hat mich nicht wirklich überrascht. Aber vorher war ich unruhig, ich war nicht zufrieden, jetzt bin ich entspannt und die nächsten Schritte sind erst mal klar.“

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