Auszeit – für alle

Ferien über alle Grenzen hinweg erlebten über 100 Personen aus der Schweiz, aber auch aus Wien, Strassburg und Augsburg im Schwarzwald, und rund 90 Menschen aus der italienischen Schweiz in der Fokolar-Siedlung in Loppiano (Florenz).

Die Ferienwoche für gross und klein in Falkau startete am 6. Juli – mit dem Euro-Spiel England gegen die Schweiz. «Ein wenig ein mulmiges Gefühl hatten wir schon: ob das die Gemeinschaft stärken würde?» erinnert sich Bruno Reinprecht aus dem Vorbereitungsteam. «Aber dann wurde es zum entscheidenden Element des Ferien-Starts: Juble ich für ‘meine’ Schweiz? Oder freue ich mich auch für den anderen?» Es gelang: «Es waren die ganze Woche keine Grenzen ersichtlich», sagt Helen Coombs, ebenfalls aus dem Vorbetreitungsteam für diese Ferienwoche der Regionen Bern-Basel und französische Schweiz. «Die Sprachbarriere wurde mit Händen und Füssen überwunden. 

Das Sein strahlt aus

Das Vorbereitungsteam hatte nur ein kleines Rahmenprogramm vorbereitet, bestehend aus Gottesdiensten, Tagesimpuls, Abendgebet. «Alles weitere sollte durch die Teilnehmenden liebevoll gefüllt werden», erzählt Bruno Reinprecht. So entstanden Biketouren, Wanderungen, Ausflüge, kreative und fachliche Workshops oder ein kinderfreier Abend für die Eltern. 

«Dass wir mit unserem Sein ausstrahlten, zeigte sich u.a. am ökumenischen Feldgottesdienst, an dem SpaziergängerInnen beobachtend stehen blieben, oder beim Personal des Gasthauses, sich für unsere «Herkunft» interessierte», erzäht Helen Coombs. Viele der Teilnehmenden sprachen von der «schönsten Ferienwoche» und gingen gestärkt in den Alltag zurück. 

Vier prall gefüllte Tage erlebten rund neunzig Personen – Kinder, Jugendliche und Erwachsene - aus der italienischen Schweiz in den sanften Hügeln des Arnotals bei Incisa (Florenz). Vom 30. Mai bis 2. Juni lebten sie in der Fokolar-Siedlung Loppiano. Sie besuchten den Gewerbepark „Lionello Bonfanti“, das Universitätsinstitut „Sophia“, das Zentrum für Kunsthandwerk „Ave“, die Ateliers der beiden in Loppiano ansässigen Künstler Hung und Ciro, den Friedhof und nicht zuletzt die Wallfahrtskirche „Maria Theotokos“, die von jedem Punkt der Siedlung aus zu sehen ist. «In ihr erkundete unsere Gruppe jeden Winkel und versuchte, seine Bedeutung zu erkennen», erzählt Prisca Bianchi. 

Hörerlebnis und geistliche Erfahrung

«Mit dem internationalen Musik-Ensemble Gen Verde verbrachten wir einen ganzen Abend. Mit Liedern und Lebensgeschichten gaben sie uns Einblicke: Wie ihre Lieder entstehen; wie sie miteinander leben und wie Beziehungen die Grundlage ihrer Erfahrung sind, die bei jeder Aufführung, jedem Workshop und jeder Begegnung mit dem Publikum zur Gelegenheit werden, neben dem Hörerlebnis auch eine geistliche Erfahrung zu machen», erzählt Marco Bianchi. Die Kinder und Jugendlichen hatten eigene Programmelemente. Für Paare gab es ein Seminar mit dem Titel «Gut kommunizieren und streiten, um Familienkrisen vorzubeugen oder zu überwinden», das Lucia und Umberto De Angelis entwickelt hatten. «Bereits jetzt spielen einige mit dem Gedanken, den Aufenthalt in Loppiano zu einem jährlichen Termin zu machen», schmunzelt Prisca Bianchi.

Die Fokolar-Gemeinschaft aus dem Raum Zürich-Nordostschweiz bietet im Herbst eine Ferienwoche in Bocca di Magra (Ligurien) am Meer an. 


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