Preis für interkulturellen Frauentreff

Dem Trägerteam des Interkulturellen Frauentreffs Hall (Tirol) wurde der mit 5000 Euro dotierte Kurt-Schubert-Gedächtnispreis für interreligiöse Verständigung verliehen.

Der Haller Frauentreff bietet seit 20 Jahren einen Raum der Begegnung über kulturelle und religiöse Grenzen hinweg und hat sich zu einem wichtigen Pfeiler im sozialen Leben der 15.000-Einwohner-Stadt Hall in Tirol entwickelt. Mitglieder der Fokolar-Bewegung rund um Hermine Schmölz zählen seit den Anfängen dieser Initiative zu ihren Protagonistinnen.

Die 130 Plätze im Festsaal sollten nicht reichen, um die Gäste aufzunehmen, die sich Am 6. März 2024 in Innsbruck zur Preisverleihung im diözesanen „Haus der Begegnung“ in Innsbruck einfanden. Persönlichkeiten aus Kirche und Politik, von der Universität, den Medien und aus verschiedenen Religionen - darunter viele Muslime unterschiedlicher Richtung, Freunde der Fokolar-Bewegung aus Nah und Fern und natürlich viele Teilnehmerinnen am Haller Frauentreff mit ihren Familien -, wollten mit den Preisträgerinnen feiern.

Der Landeshauptmann von Tirol, Anton Mattle, schickte eine äußerst wertschätzende Grußbotschaft. Die Vertreterin der Diözese Innsbruck, Magdalena Modler-El Abdaoui, würdigte Hermine Schmölz und ihr Team als „soziale Künstlerinnen“, die ohne Amt und formelle Autorität soziale Räume schaffen, in denen sich Menschen entfalten können. Der Initiator des Preises, Petrus Bsteh, Leiter des österreichischen Forums für Weltreligionen und seit Jahrzehnten eine zentrale Figur im interreligiösen Dialog in Österreich, sowie Brigitte Stemberger aus Wien erinnerten in sehr persönlichen Worten an Kurt Schubert, nach dem der Preis benannt ist. Kurt Schubert (1923-2007) war Professor für Judaistik in Wien und in Österreich der Wegbereiter des Dialogs zwischen den Religionen, insbesondere zwischen Judentum, Christentum und Islam.

Referate des katholischen Theologen Roman Siebenrock und der islamischen Religionspädagogin Fatima Cavis aus Wien gehörten ebenfalls zum Programm.

Durch die monatlichen Treffen ermögliche der Frauentreff seit 20 Jahren Begegnung, Verständigung und Freundschaft über kulturelle Grenzen hinweg und fördere den Dialog der Religionen, erklärte Margot Kompatscher in ihrer Laudatio. Die religiösen Wurzeln der christlichen und muslimischen Trägerinnen seien dabei entscheidend für den Stil der Zusammenkünfte und auch für den langen Atem über all die Jahre hinweg. Sie erinnerte auch daran, dass der Haller Frauentreff 2011 der Ausgangspunkt war für einen seither ungebrochenen theologischen Dialog zwischen Vertretern der Fokolar-Bewegung, der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Innsbruck und muslimischen Theologen und Theologinnen, die der Bewegung nahestehen.

Der Kurt-Schubert-Preis wird seit 2010 alle zwei Jahre an Persönlichkeiten und Initiativen verliehen, die sich in Österreich in besonderer Weise um den Dialog der Religionen verdient machen. Der Haller Frauentreff hatte bereits 2014 eine Auszeichnung durch das Land Tirol und 2019 durch die Stadt Hall bekommen.


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