Vorfreude auf Weihnachten
Am 9. Dezember liessen sich zwölf Kinder und ihre Eltern in Bern vom Regen nicht abhalten. Als Hirten und Engel verkleidet stapften sie durch den Wald, sangen und spielten in Etappen die Weihnachtsgeschichte. Mit ihrem Laternenlicht entdeckten sie dann unter einer mit Tannenzweigen bedeckten Blache die Heilige Familie mit einem 4monatigen Baby als Jesuskind. Die Mandarinen und das Popcorn waren bereits verschwunden, als der Regen wieder einsetzte. «Eltern und Kinder kehrten singend und plaudernd in die Stadt zurück, mit der Gewissheit im Herzen, dass Jesus zu uns gekommen ist, um immer bei uns zu bleiben», erzählt Helen Coombs.
Ein heiliger Moment
Auch im Tessin haben zwanzig Kinder und Jugendliche der Fokolar-Bewegung am Samstag, 16. Dezember in Lugano zum Ausdruck gebracht, um was es an Weihnachten geht: um die Geburt Jesu. Die Älteren stellten gekonnt und tiefgründig die Verkündigung, die Reise nach Bethlehem und die Geburt Jesu dar, während die Jüngeren ein einfaches Geschenk vorbereiteten, um es dem Kind in der Hütte zu bringen, denn das Kind selber ist das größte Geschenk. «Für alle Anwesenden war es ein heiliger, intimer, tiefer Moment voller Emotionen und Ehrfurcht, eine Szene, die uns jedes Jahr daran erinnert, dass die Aufnahme Jesu im Mittelpunkt unseres Lebens steht», schreibt Luisella Violini. «Jeder Tag, an dem wir uns gegenseitig lieben, ist Weihnachten.»
Für Menschen mit und ohne Obdach
«……an Weihnachten waren an der Krippe auch ganz verschiedene Leute, die sich nicht kannten, aus verschiedenen Nationen. Sie lernten sich dort kennen und wurden Freunde.» Mit diesen Worten begrüsste die 5.-Klässlerin Jewel am 16. Dezember im Internationalhof in Zürich Seebach die Anwesenden. Anna (9) fügte bei: «Wisst ihr, was unser grösster Wunsch ist für diesen Nachmittag? Dass wir zu einer grossen Familie werden.» Und das geschah tatsächlich mit den ca 45 Personen aus allen Generationen, darunter Menschen ohne festes Zuhause und zwei junge geflüchtete Afghanen. Sie alle haben alte und neue Lieder gesungen, den Geschichten gelauscht, einander zugehört und sich beim Basteln und Spielen engagiert.
Die jüngeren Kinder belegten die bestellten Pizzen, liessen sie im Pizzamobil backen und servierten sie dann stolz. «Die grösseren Kinder hielten die Küche und die Bar in Schuss, sie waren die ersten beim Vorbereiten und die Letzten, die putzten und sich über den gelungenen Nachmittag freuten», erzählt Elisabeth Reusser. «So ereignete sich Weihnachten: in aller Einfachheit, in der Liebe, die unter allen spürbar war und sich konkret zeigte wie in einer Familie.»
Mut zur Gemeinschaft
Vom 24. November bis 8. Dezember erhielten 21 junge Menschen täglich einen Input zum Innehalten. Dreimal trafen sich jeweils vier bis sechs von ihnen bei der Fokolar-Gemeinschaft in Bern zum Austausch. «Einsamkeit ist auch für junge Menschen klein Fremdwort», sagt Emanuela Chiapparini. «Die erlebte Gemeinschaft liess sie Mut fassen, davon auch zu erzählen.» Nach dem letzten Austausch schlossen sich die jungen Menschen den Fokolarinnen und Nachbarn an, welche das selbst gestaltete Adventsfenster mit Punsch rund um eine Feuerschale eröffnet haben.