Tiefgreifende Erfahrung

Besonders eindrücklich war für die aus aus Israel stammende Präsidentin der Fokolar-Bewegung das Gebet für den Frieden, „für die Menschen in Israel und Palästina, die von einer noch nie dagewesenen Gewalt heimgesucht werden“, wie sie sagte. Zusammen mit dem irakischen Kardinal Louis Raphaël Sako gedachte sie am 12. Oktober vor der Synode aller Opfer, vor allem der Kinder, und betete „für die Geiseln, für die Vermissten und ihre Familien“.

Karram erinnerte auch an alle anderen Länder im Krieg, die Terror und Zerstörung erleiden. „Es war ein sehr eindringlicher Moment für mich, denn seit der Krieg ausgebrochen ist, ist mein Herz zerissen, in tiefem Schmerz», sagte sie später gegenüber der Presse. «Ich habe mich gefragt, was ich hier mache und ob ich nicht mehr tun kann für den Frieden.» Da sei die Einladung, dieses Gebet vor der Synode zu halten, für sie wie eine Antwort gewesen. Karram ist arabische Christin, sie wurde in der israelischen Stadt Haifa geboren.

In einem Brief an die Angehörigen der Fokolar-Bewegung beschrieb sie die Weltsynode nach deren Abschluss mit den Begriffen «Stille, Zuhören, Austausch, Umkehr.» Das Wichtigste, das sie dabei gelernt habe: «Meinen Blick auf Gott zu richten, besonders auf Jesus in seiner Verlassenheit am Kreuz. Ohne ihn ist keine volle Gemeinschaft möglich. Nur er gibt den Konflikten, Tragödien und Absurditäten, die die Welt heute erlebt, einen Sinn.»

An der Synode seien viele Themen behandelt worden, über die oft in Kleingruppen ausgetauscht worden sei: „Im Dialog erlebten wir viele Momente der Übereinstimmung und einen bereichernden Austausch. Aber es gab auch abweichende Ideen und Unterschiede in der Ausdrucksform – je nach Kultur und Tradition.» Dieser Prozess des ehrlichen Austauschs habe sie sehr geschätzt. Wie Papst Franziskus sagt, sei der Weg der Synodalität „der Weg, den Gott von der Kirche des dritten Jahrtausends erwartet.“ Diesen Appell zur Synodalität verstehe sie als dringenden Aufruf an alle Mitglieder der Fokolar-Bewegung: „Es geht darum, uns der heutigen Menschheit anzunehmen, indem wir unser spezifisches Charisma, die Einheit, noch intensiver leben“, schliesst sie.


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