Einsatz mit Romakindern

Freudig, mit Tatendrang und offenem Herzen haben vier junge Frauen aus der Region Bern vom 17. bis 21. Juni ein Sommerlager für 15 Romakinder zwischen 7-13 Jahren mitgeleitet.

Seit mehreren Jahren begleiten Engagierte der Fokolar-Bewegung in Budapest Kinder und Familien in einer Romasiedlung in der sozialökonomisch stark herausgeforderten Stadt Ozd im Norden von Ungarn. Die lutherische, reformierte und katholische Kirche arbeiten zusammen, um die prekäre Lebenssituation der Roma-Bevölkerung zu verbessern. «Über das Fokolar in Budapest erfuhren wir, dass eine Schule jedes Jahr ein Tageslager für Kinder von 7-13 Jahren organisiert», erzählt Emanuela Chiapparini aus Bern. «Die engagierte Schulleiterin hatte schon mehrmals die Unterstützung der Fokolar-Bewegung angefragt, und wir waren die ersten, die darauf reagieren konnten, was sehr geschätzt wurde.»

Camilla Bucher schreibt:  «Unsere Reise begann singend und lachend im Nachtzug nach Ungarn. Wir lernten uns erst bei dieser Zugfahrt persönlich kennen. Vier junge Frauen, unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Herkunft, und dennoch verband uns sofort ein starkes Band: der Glaube, und damit verbunden der Drang, unsere Nächsten zu lieben. Die Chemie passte sofort, so musste der Kondukteur sogar bei unserer Schlafkabine anklopfen und um Ruhe bitten, so viel Spass hatten wir schon von Beginn an. Wir wussten alle vier nicht, was uns schlussendlich in Ózd erwarten würde, der Informationsaustausch mit den Zuständigen war aufgrund der Sprachbarrieren z.T. herausfordernd. All unsere Erwartungen wurden aber ausnahmslos übertroffen.»

So wurden Beziehungen aufgebaut, welche über Worte und Sprachen hinausgehen: «Das Engagement der Kinder war unglaublich. Sie machten bei allen Workshops eifrig mit, sei es beim gemeinsamen Backen, beim Singen und Tanzen, beim Erfahrungen austauschen mithilfe des Love-Cubes, beim Ausdrücken der Gefühle, und vielem mehr. Es war toll zu sehen, dass wir ihnen ein sicheres Lern- und Austauschumfeld bieten konnten.»

Die jungen Frauen haben sich im Vorfeld gefragt, ob es sinnvoll sei, vor Ort einen Sozialeinsatz zu leisten. Ob man nicht besser das Geld für die Reise etc. spenden sollte? Ihre Erkenntnis:

«Es herrscht eine starke Segregation und Vernachlässigung des Romavolks vor. Der Besuch der Romagemeinschaften war eine einzigartige Gelegenheit, in ihre Kultur einzutauchen und ihren Alltag zu verstehen. Der Kontakt zu den Familien der Kinder half uns, unsere Beziehung weiter zu vertiefen. Es war bereichernd, ihren Sinn für Gemeinschaft und gegenseitige Unterstützung zu erleben. Die Nächstenliebe wurde konkret gelebt, seitens der Schule, der Caritas, der Glaubens- und Romagemeinschaft», sagt Camilla. Zudem: «Eine Herausforderung anzugehen braucht Überwindung. Es war inspirierend zu sehen, wie viel Gutes daraus entstehen kann. Der Besuch der Romagemeinschaft zeigte ganz konkret auf, dass vieles oft nicht einfach ist, es aber immer lohnenswert ist dranzubleiben und es stets Hoffnung gibt. Es gab einige Beispiele von Familien, welche aus der Armut rausgekommen sind. Dazu war die Unterstützung von Dritten sehr entscheidend, aber auch der eigene Wille und das Gottvertrauen. Den Schritt in die Handlung muss schliesslich jeder selbst machen.»


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