Projekte mit Impact
Die Fokolar-Bewegung unterstützt durch die NGO «AMU» weltweit Menschen in Not. AMU-Leiter Stefano Comazzi erzählte kürzlich in der Schweiz von seiner Arbeit.
«Im Mittelpunkt steht in all unserem Handeln die Person mit ihrer Würde, ihren Rechten und Bedürfnissen», sagt Stefano Comazzi bei seinem Besuch in der Schweiz. Auf der Veranda von Jürg und Sonja Berger in Lenzburg hat sich am 27. Juni spontan eine kleine Gruppe eingefunden, um mehr über die Verwendung von Spendengeldern in der Fokolar-Bewegung zu erfahren.
Die AMU «Azione per un Mondo Unito – Aktion für eine geeinte Welt» hat ihr Büro in der Nähe von Rom. Sie wurde 1986 als NGO (Nichtregierungsorganisation) gegründet und hat bis heute über 873 Projekte in 41 Ländern realisiert: Von Schulprojekten bis Berufsausbildung, von der Unterstützung des Grundbedarfs (Ernährung, Wohnen, Gesundheit) bis zum Aufbau von Infrastrukturen, von Katastrophenhilfe bis zu Mikrokredit-Projekten und Mikrounternehmen. «Wir engagieren uns in Regionen, wo die Fokolar-Bewegung aktiv ist und die Projektbegleitung dadurch vor Ort gesichert ist», betont Comazzi. Zusätzlich besuchen die insgesamt 17 AMU-Mitarbeitenden (auf dem Foto unten vor ihrem Büro in Grottaferrata/Rom) die einzelnen Projekte regelmässig.
«Im Allgemeinen kommen die meisten Spenden nach Katastrophen», weiss der AMU-Leiter. Nicht immer sind die AMU mit einem Projekt oder Leute der Fokolar-Bewegung im betroffenen Gebiet tätig. «Dann übergeben wir die entsprechenden Gelder Caritas oder einem anderen Hilfswerk, das wir gut kennen, und das im entsprechenden Katastrophengebiet im Einsatz ist.» Nicht sinnvoll seien kurze Hilfseinsätze von Freiwilligen: «Bis man vor Ort versteht, wie es läuft, geht man wieder. Man müsste sich für eine längere Zeit in einem Projekt verpflichten», weiss er.
Wichtig sind für Stefano Comazzi die Projekte mit «Impact», wie er sagt: z.B. die etwa 180 Mikrokreditgruppen (450 sind bis Ende 2025 vorgesehen), welche die AMU zusammen mit dem lokalen Verein CASOBU in Burundi begleitet. «Burundi ist eines der fünf Länder mit den höchsten Armutsindexen der Welt», sagt Stefano. Fast jede zweite Familie leidet an Ernährungsunsicherheit. Durch die Mikrokredite werden kleine Unternehmen möglich, welche nach den Grundsätzen der «Wirtschaft in Gemeinschaft» handeln und vielen Menschen den Lebensunterhalt ermöglichen. Auch der Zugang zu Wasser ist in knapp. Daher unterstützt die AMU in Burundi auch den Bau, die Sanierung und den Unterhalt von Aquädukten und ökologischen Latrinen.
Die Fokolar-Bewegung in der Schweiz ist als gemeinnütziger Verein anerkannt, Spenden können von den Steuern abgezogen werden. Jürg Berger führt das entsprechende Konto, so dass auch die Schweizer Spenden über die AMU an ihrem Bestimmungsort ankommen. «Spenden ohne bestimmte Zweckangabe werden immer dort eingesetzt, wo sie gerade am dringendsten sind», versichert Stefano Comazzi.
Gebannt hören alle an diesem Sommerabend Stefano Comazzi zu. Er erzählt von vielen Begebenheiten, die er auf seinen Projekt-Reisen erlebt. «Immer wieder gibt es kleine und grosse Wunder, wenn Menschen sich engagieren», weiss er. «Diese Vision und die konkrete Erfahrung mit Menschen, die sich als Weltenbürger verstehen und für- und miteinander handeln, ist unsere Motivation.»