Studienabend: Der "unbekannte Gott"

Der reformierte Theologe Peter Dettwiler und sein katholischer Kollege Markus Brun gingen am Studienabend vom 24. Januar anhand von Schlüsselstellen im Alten und im Neuen Testament dem Wirken des Heiligen Geistes nach.

Abwechselnd, im Gespräch miteinander, zogen die beiden Theologen ihre Zuhörenden im Zentrum Eckstein/Baar in ihren Bann: „Wie kann man Gottes Geist beschreiben, erklären? Es ist wie mit der Zeit; sie ist uns zwar ein Begriff, doch wir leben in der Zeit und nicht ausserhalb, sehen sie nicht von aussen, deshalb ist sie nur schwer zu beschreiben“, führte Markus Brun in der Einführung aus. So sei es auch mit dem Geist Gottes: „Er ist immer schon da, um uns, in uns, mit uns – er ist Atem, Seele, Leben.“ Und Peter Dettwiler ergänzte: „Der Heilige Geist ist der Gott, der sich zurücknimmt.“ Das hebräische, weibliche Wort „Rûaḥ“ – in der deutschen Bibel mit „Heiliger Geist“ übersetzt, habe viele Bedeutungen: Die bewegende Kraft, Wind, Energie, Lebenskraft – je nach Kontext auch Sturm.

Anhand der Erzählung vom Propheten Elija erörterten die beiden Theologen die Frage nach dem Geist Gottes: Sturmwind oder Windhauch? Sie zeigten, dass das Wirken des Heiligen Geistes sich in einer Bewegung von aussen nach innen befindet, vom stürmischen Brausen zum leisen Windhauch, vom äusseren Gesetz zur inneren Stimme.

„Mir wurde neu bewusst, wie begrenzt unser Sprechen von Gottes Geist oft ist“, meinte Rosemarie Spillmann nach dem Vortrag. Sie war besonders berührt von den Ausführungen zum Geist Gottes im Neuen Testament, im Leben und Sterben Jesu: „Im „Aushauchen seines Lebens“, in der tiefsten menschlichen Verlassenheit, hat Jesus uns sich selbst, Gottes Geist geschenkt und hat uns damit hineingenommen in die Dreieinigkeit, in die Liebe Gottes.“   
 

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